Bandscheibenvorfall beim Hund: Ursachen, Symptome und richtige Behandlung

Ein Bandscheibenvorfall ist ein häufiger Zustand bei Hunden, der Schmerzen und Lähmungen verursachen kann. Erfahre mehr über die Ursachen, Symptome und die verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten.

Bandscheibenvorfälle zählen zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen beim Hund. Sie haben eine gute Prognose, wenn sie schnell behandelt werden, weshalb du sofort die Tierärztin oder den Tierarzt konsultieren solltest. Erste Anzeichen sind oft Gangbildstörungen oder verzögerte Stellreflexe der Gliedmaßen.
Bandscheibenvorfälle zählen zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen beim Hund. Sie haben eine gute Prognose, wenn sie schnell behandelt werden, weshalb du sofort die Tierärztin oder den Tierarzt konsultieren solltest. Erste Anzeichen sind oft Gangbildstörungen oder verzögerte Stellreflexe der Gliedmaßen.

Was sind die Ursachen für einen Bandscheibenvorfall beim Hund?

Die Wirbelsäule besteht aus kleinen, kurzen Knochen: den Wirbeln. Diese sind miteinander durch Zwischenwirbelscheiben verbunden. Die Scheiben bestehen aus einem faserigen Ring, in dem sich ein Gallertkern befindet. Der faserige Ring ist ein Faserknorpel aus konzentrischen Schichten von Kollagenfasern, die periphere Teile der Scheibe, die an den Gelenkflächen der Wirbel verankert sind. Der Gallertkern seinerseits ist eine komprimierbare Struktur, die zu mehr als 70 % aus Wasser besteht. Die Zwischenwirbelscheiben erfüllen eine wesentliche Funktion: Sie schützen die Wirbel, indem sie Stöße abfedern und Kräfte verteilen beim Bewegen.   

hernie discale chien

Bei Bandscheibenvorfällen verschiebt sich der Gallertkern oder der faserige Ring und drückt auf das Rückenmark, was je nach Ausmaß zu neurologischen Ausfällen führen kann.

Die Wirbelsäule hat eine funktionale und mechanische Rolle: Stabilität, Gelenkverbindungen mit den Gliedmaßen, Mobilität. Sie beherbergt auch das Rückenmark und die dazugehörigen Nerven. Sie muss sowohl Flexibilität (Bewegungen) als auch Starrheit (die zentrale Grundlage des passiven Bewegungsapparates, Nervenschutz) vereinen. 

Alle Hunde können betroffen sein – kleine Hunderassen wie Dackel, Pekinesen oder Französische Bulldoggen haben besondere Prädispositionen. Unter den großen Hunderassen, die ein Risiko für einen Bandscheibenvorfall haben, sind Dobermann, Pinscher, Basset Hounds, Deutsche Schäferhunde und Golden Retriever zu erwähnen.

Was sind die Symptome eines Bandscheibenvorfalls beim Hund?

Je nach Schwere des Vorfalls beim Hund können viele verschiedene Symptome auftreten: von Schmerzen bis hin zu vollständiger Lähmung. Die Position des Vorfalls spielt ebenfalls eine Rolle: Je näher der Vorfall am Halsbereich liegt, desto größer ist der betroffene Körperbereich. Es gibt akute Bandscheibenvorfälle, deren Symptome plötzlich auftreten, und chronische Bandscheibenvorfälle, deren Symptome chronisch auftreten. Man unterscheidet 5 verschiedene Stadien der Erkrankung, wobei die Symptome beim Bandscheibenvorfall sehr variabel sind und je nach Stadium stark variieren können. 

Stadium 1: Erste Episode von Schmerzen ohne andere sichtbare Anzeichen

Stadium 2: Dein Hund leidet unter wiederkehrenden Schmerzen, die möglicherweise mit einer ambulanten Parese verbunden sind: Das heißt eine partielle Lähmung (Schwäche), bei der der Hund sich noch fortbewegen kann. Das Gangbild kann sich hierbei merklich verändern.

Stadium 3: Dein Hund kann sich nicht mehr fortbewegen, kann aber noch willkürliche Bewegungen ausführen: Man spricht von einer nicht-amulanten Parese

Stadium 4: Dein Hund ist völlig gelähmt, aber bleibt schmerzempfindlich 

Stadium 5: Dein Hund spürt keinen Schmerz mehr im gelähmten Bereich. Dies ist das schwerwiegendste Stadium, das Rückenmark ist stark betroffen, und die Prognose für eine Genesung ist im Vergleich zu den anderen Stadien stark eingeschränkt. 

Wie behandelt und lindert man einen Bandscheibenvorfall bei einem Hund?

Die Behandlung von einem Bandscheibenvorfall beim Hund ist entscheidend, um die Mobilität wiederherzustellen und Schmerzen zu lindern. Die Heilungschancen erhöhen sich bei schneller Diagnosestellung und Einleitung der entsprechenden Therapie.

a. Die Diagnose

Die Diagnose: Bei der Beobachtung einer der Symptome oder wenn du dir um den Zustand deines Hundes Sorgen machst, solltest du sofort die Tierärztin oder den Tierarzt konsultieren. Diese haben verschiedene Diagnosemöglichkeiten: Eine neurologische Untersuchung kann die Ursache der Störung klären. Anschließend kann ein CT-Scan oder ein MRT die Position und das Ausmaß des Vorfalls bestimmen, um eine mögliche Operation vorzubereiten und andere Erkrankungen wie z. B. tumoröse Veränderungen, die das Rückenmark betreffen, auszuschließen. Für die Behandlung eines Bandscheibenvorfalls beim Hund sind Geduld und eine frühzeitige Intervention entscheidend.

Die Genesung erfolgt umso schneller, je früher die Behandlung und Diagnose erfolgen. Dein Hund kann nach einer mehr oder weniger langen Rehabilitation eine normale Mobilität wiedererlangen. Einige Hunde profitieren zudem von spezifischen Übungen, die ihre Genesung fördern können.

Wichtig ist auch, mit der Tierärztin oder dem Tierarzt abzustimmen, welche Transportmöglichkeiten für den Hund angemessen sind. Den Hund nach einem Bandscheibenvorfall bspw. richtig zu tragen ist enorm wichtig und kann weitere Verletzungen verhindern.

b. Die Behandlungen: Medikament oder Operation?

Mögliche Behandlungen sind: 

  • Medizinische Behandlung: Für einen Vorfall der Stadien 1 oder 2 ist oft ein medikamentöser Therapieversuch ohne Operation möglich. Dein Hund muss dann für 6 bis 8 Wochen ruhiggestellt werden und entzündungshemmende Mittel einnehmen. Diese begrenzen die lokale Entzündung und den Schmerz.
  • Chirurgische Behandlung: Die Operation kann die Genesungsprognose verbessern. Sie wird insbesondere in den Stadien 3 bis 5 des Bandscheibenvorfalls dringend: Das Bandscheibenmaterial muss so schnell wie möglich entfernt werden, um das Rückenmark zu entlasten, bevor irreparable Schäden auftreten. Deshalb wird sehr oft eine Hemilaminektomie durchgeführt: Ein Stück Wirbel wird ausgeschnitten, um Zugang zur Scheibe zu bekommen und das Material, das auf das Rückenmark drückt, zu entfernen. Eine klinische Verbesserung deines Hundes nach der Operation wird innerhalb von 6 Wochen nach der Operation beobachtet. Oftmals erfordert es harte Arbeit, bis das Tier wieder geh- und stehfähig ist. Es ist auch wichtig, die postoperativen Schmerzen mit Hilfe einer geeigneten Analgesie zu lindern und eine physiotherapeutische Begleitung wahrzunehmen, die für die Genesung unerlässlich sind. Ob eine OP bei einem Bandscheibenvorfall beim Hund notwendig ist, hängt von mehreren Faktoren ab.

Die Kosten für die Operation eines Bandscheibenvorfalls bei einem Hund können zwischen 1500 und mehreren Tausend Euro liegen, unter Berücksichtigung aller Operations- und postoperativen Aufwendungen. Der Erfolg der Operation hängt von der fortgeschrittenen Phase der Erkrankung ab.

Leider gibt es keine sicheren prozentualen Erfolgschancen und es ist möglich, dass der behandelnde Tierarzt oder die Tierärztin eine sehr ungünstige Prognose stellen muss. Gemeinsam solltest du zum Wohle deines Vierbeiners abwägen, ob der Hund eingeschläfert werden sollte.

Die Pflege deines Hundes kann also eine erhebliche finanzielle Belastung für dich darstellen. Durch den Abschluss einer Versicherung (wie Dalma) profitierst du von angepassten Garantien im Falle eines Unfalls oder einer Krankheit. Hole dir eine Rückerstattung all deiner Tierarztkosten, insbesondere für Röntgenuntersuchungen oder das Aufsuchen von Fachärzten. Die Bandbreite der Heilungschancen hängt stark von der rechtzeitigen Diagnose und der adäquaten Therapie ab.

c. Erholung und Rehabilitation nach der Operation

Bei kleineren Bandscheibenvorfällen können vorbeugend Übungen bzw. Bewegungsabläufe helfen, deinen Hund nachhaltig zu stärken. Somit kann das Gangbild positiv verbessert werden.

Leider kommt es manchmal vor, dass Hunde ihre Mobilität nicht oder nicht vollständig wiedererlangen. Beispielsweise erholt sich bei Stadium 5 jeder zweite Hund, wenn die Operation innerhalb von 48 Stunden durchgeführt wird. Wenn der Bandscheibenvorfall länger als 48 Stunden unbehandelt bleibt, sinken die Genesungschancen auf 5-10 %. Es kann daher vorkommen, dass die humanste Entscheidung, insbesondere wenn der Hund zu viel leidet oder seine motorischen Fähigkeiten nie wieder herstellen kann, die Euthanasie des Hundes ist.

Es gibt natürlich auch Hilfsmittel, die es deinem Hund ermöglichen, sich trotz einer Lähmung der Hinterbeine weiterhin fortzubewegen. Es ist das Äquivalent des Rollstuhls bei Menschen. Man sollte jedoch bedenken, dass dein Hund inkontinent bleiben kann.

Look
À retenir
  • Der Bandscheibenvorfall betrifft direkt die Wirbelsäule deines Hundes, und bestimmte Rassen sind anfälliger als andere.
  • Man unterscheidet 5 verschiedene Stadien der Erkrankung: Je weiter das Stadium fortgeschritten ist, desto hochgradiger ist die Lähmung deines Hundes und der Verlust des Gefühls in den betreffenden Extremitäten.
  • Die Tierärztin oder der Tierarzt kann das Vorhandensein eines Bandscheibenvorfalls mittels neurologischer Untersuchungen sowie CT-Scans oder MRTs erkennen.
  • In den Stadien 1 bis 2 sind eine medikamentöse Behandlung und eine schnelle Genesung möglich.
  • Im Stadium 5 ist eine dringende Operation notwendig. Die Genesung kann bis zu 6 Monate dauern und muss von einer physiotherapeutischen Rehabilitation begleitet werden. Bei der Entscheidung für eine Operation sollten alle Vor- und Nachteile abgewogen werden, um das Wohl des Tieres sicherzustellen.

Insgesamt ist die Gesamtheit aller Symptome ausschlaggebend, sowie der Rat eines Facharztes, um die geeignete Therapie eines Bandscheibenvorfalls (einer Discopathie) für deinen Vierbeiner zu wählen.

Überprüft von Ilka Fröhlingsdorf

Überprüft von Ilka Fröhlingsdorf

Tiermedizinische Assistentin seit 10 Jahren

Bandscheibenvorfall beim Hund: Ursachen, Symptome und richtige Behandlung

Bandscheibenvorfälle zählen zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen beim Hund. Sie haben eine gute Prognose, wenn sie schnell behandelt werden, weshalb du sofort die Tierärztin oder den Tierarzt konsultieren solltest. Erste Anzeichen sind oft Gangbildstörungen oder verzögerte Stellreflexe der Gliedmaßen.

Ein Bandscheibenvorfall ist ein häufiger Zustand bei Hunden, der Schmerzen und Lähmungen verursachen kann. Erfahre mehr über die Ursachen, Symptome und die verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten.

Zusammenfassung

Ein Bandscheibenvorfall ist ein häufiger Zustand bei Hunden, der Schmerzen und Lähmungen verursachen kann. Erfahre mehr über die Ursachen, Symptome und die verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten.

Was sind die Ursachen für einen Bandscheibenvorfall beim Hund?

Die Wirbelsäule besteht aus kleinen, kurzen Knochen: den Wirbeln. Diese sind miteinander durch Zwischenwirbelscheiben verbunden. Die Scheiben bestehen aus einem faserigen Ring, in dem sich ein Gallertkern befindet. Der faserige Ring ist ein Faserknorpel aus konzentrischen Schichten von Kollagenfasern, die periphere Teile der Scheibe, die an den Gelenkflächen der Wirbel verankert sind. Der Gallertkern seinerseits ist eine komprimierbare Struktur, die zu mehr als 70 % aus Wasser besteht. Die Zwischenwirbelscheiben erfüllen eine wesentliche Funktion: Sie schützen die Wirbel, indem sie Stöße abfedern und Kräfte verteilen beim Bewegen.   

hernie discale chien

Bei Bandscheibenvorfällen verschiebt sich der Gallertkern oder der faserige Ring und drückt auf das Rückenmark, was je nach Ausmaß zu neurologischen Ausfällen führen kann.

Die Wirbelsäule hat eine funktionale und mechanische Rolle: Stabilität, Gelenkverbindungen mit den Gliedmaßen, Mobilität. Sie beherbergt auch das Rückenmark und die dazugehörigen Nerven. Sie muss sowohl Flexibilität (Bewegungen) als auch Starrheit (die zentrale Grundlage des passiven Bewegungsapparates, Nervenschutz) vereinen. 

Alle Hunde können betroffen sein – kleine Hunderassen wie Dackel, Pekinesen oder Französische Bulldoggen haben besondere Prädispositionen. Unter den großen Hunderassen, die ein Risiko für einen Bandscheibenvorfall haben, sind Dobermann, Pinscher, Basset Hounds, Deutsche Schäferhunde und Golden Retriever zu erwähnen.

Was sind die Symptome eines Bandscheibenvorfalls beim Hund?

Je nach Schwere des Vorfalls beim Hund können viele verschiedene Symptome auftreten: von Schmerzen bis hin zu vollständiger Lähmung. Die Position des Vorfalls spielt ebenfalls eine Rolle: Je näher der Vorfall am Halsbereich liegt, desto größer ist der betroffene Körperbereich. Es gibt akute Bandscheibenvorfälle, deren Symptome plötzlich auftreten, und chronische Bandscheibenvorfälle, deren Symptome chronisch auftreten. Man unterscheidet 5 verschiedene Stadien der Erkrankung, wobei die Symptome beim Bandscheibenvorfall sehr variabel sind und je nach Stadium stark variieren können. 

Stadium 1: Erste Episode von Schmerzen ohne andere sichtbare Anzeichen

Stadium 2: Dein Hund leidet unter wiederkehrenden Schmerzen, die möglicherweise mit einer ambulanten Parese verbunden sind: Das heißt eine partielle Lähmung (Schwäche), bei der der Hund sich noch fortbewegen kann. Das Gangbild kann sich hierbei merklich verändern.

Stadium 3: Dein Hund kann sich nicht mehr fortbewegen, kann aber noch willkürliche Bewegungen ausführen: Man spricht von einer nicht-amulanten Parese

Stadium 4: Dein Hund ist völlig gelähmt, aber bleibt schmerzempfindlich 

Stadium 5: Dein Hund spürt keinen Schmerz mehr im gelähmten Bereich. Dies ist das schwerwiegendste Stadium, das Rückenmark ist stark betroffen, und die Prognose für eine Genesung ist im Vergleich zu den anderen Stadien stark eingeschränkt. 

Wie behandelt und lindert man einen Bandscheibenvorfall bei einem Hund?

Die Behandlung von einem Bandscheibenvorfall beim Hund ist entscheidend, um die Mobilität wiederherzustellen und Schmerzen zu lindern. Die Heilungschancen erhöhen sich bei schneller Diagnosestellung und Einleitung der entsprechenden Therapie.

a. Die Diagnose

Die Diagnose: Bei der Beobachtung einer der Symptome oder wenn du dir um den Zustand deines Hundes Sorgen machst, solltest du sofort die Tierärztin oder den Tierarzt konsultieren. Diese haben verschiedene Diagnosemöglichkeiten: Eine neurologische Untersuchung kann die Ursache der Störung klären. Anschließend kann ein CT-Scan oder ein MRT die Position und das Ausmaß des Vorfalls bestimmen, um eine mögliche Operation vorzubereiten und andere Erkrankungen wie z. B. tumoröse Veränderungen, die das Rückenmark betreffen, auszuschließen. Für die Behandlung eines Bandscheibenvorfalls beim Hund sind Geduld und eine frühzeitige Intervention entscheidend.

Die Genesung erfolgt umso schneller, je früher die Behandlung und Diagnose erfolgen. Dein Hund kann nach einer mehr oder weniger langen Rehabilitation eine normale Mobilität wiedererlangen. Einige Hunde profitieren zudem von spezifischen Übungen, die ihre Genesung fördern können.

Wichtig ist auch, mit der Tierärztin oder dem Tierarzt abzustimmen, welche Transportmöglichkeiten für den Hund angemessen sind. Den Hund nach einem Bandscheibenvorfall bspw. richtig zu tragen ist enorm wichtig und kann weitere Verletzungen verhindern.

b. Die Behandlungen: Medikament oder Operation?

Mögliche Behandlungen sind: 

  • Medizinische Behandlung: Für einen Vorfall der Stadien 1 oder 2 ist oft ein medikamentöser Therapieversuch ohne Operation möglich. Dein Hund muss dann für 6 bis 8 Wochen ruhiggestellt werden und entzündungshemmende Mittel einnehmen. Diese begrenzen die lokale Entzündung und den Schmerz.
  • Chirurgische Behandlung: Die Operation kann die Genesungsprognose verbessern. Sie wird insbesondere in den Stadien 3 bis 5 des Bandscheibenvorfalls dringend: Das Bandscheibenmaterial muss so schnell wie möglich entfernt werden, um das Rückenmark zu entlasten, bevor irreparable Schäden auftreten. Deshalb wird sehr oft eine Hemilaminektomie durchgeführt: Ein Stück Wirbel wird ausgeschnitten, um Zugang zur Scheibe zu bekommen und das Material, das auf das Rückenmark drückt, zu entfernen. Eine klinische Verbesserung deines Hundes nach der Operation wird innerhalb von 6 Wochen nach der Operation beobachtet. Oftmals erfordert es harte Arbeit, bis das Tier wieder geh- und stehfähig ist. Es ist auch wichtig, die postoperativen Schmerzen mit Hilfe einer geeigneten Analgesie zu lindern und eine physiotherapeutische Begleitung wahrzunehmen, die für die Genesung unerlässlich sind. Ob eine OP bei einem Bandscheibenvorfall beim Hund notwendig ist, hängt von mehreren Faktoren ab.

Die Kosten für die Operation eines Bandscheibenvorfalls bei einem Hund können zwischen 1500 und mehreren Tausend Euro liegen, unter Berücksichtigung aller Operations- und postoperativen Aufwendungen. Der Erfolg der Operation hängt von der fortgeschrittenen Phase der Erkrankung ab.

Leider gibt es keine sicheren prozentualen Erfolgschancen und es ist möglich, dass der behandelnde Tierarzt oder die Tierärztin eine sehr ungünstige Prognose stellen muss. Gemeinsam solltest du zum Wohle deines Vierbeiners abwägen, ob der Hund eingeschläfert werden sollte.

Die Pflege deines Hundes kann also eine erhebliche finanzielle Belastung für dich darstellen. Durch den Abschluss einer Versicherung (wie Dalma) profitierst du von angepassten Garantien im Falle eines Unfalls oder einer Krankheit. Hole dir eine Rückerstattung all deiner Tierarztkosten, insbesondere für Röntgenuntersuchungen oder das Aufsuchen von Fachärzten. Die Bandbreite der Heilungschancen hängt stark von der rechtzeitigen Diagnose und der adäquaten Therapie ab.

c. Erholung und Rehabilitation nach der Operation

Bei kleineren Bandscheibenvorfällen können vorbeugend Übungen bzw. Bewegungsabläufe helfen, deinen Hund nachhaltig zu stärken. Somit kann das Gangbild positiv verbessert werden.

Leider kommt es manchmal vor, dass Hunde ihre Mobilität nicht oder nicht vollständig wiedererlangen. Beispielsweise erholt sich bei Stadium 5 jeder zweite Hund, wenn die Operation innerhalb von 48 Stunden durchgeführt wird. Wenn der Bandscheibenvorfall länger als 48 Stunden unbehandelt bleibt, sinken die Genesungschancen auf 5-10 %. Es kann daher vorkommen, dass die humanste Entscheidung, insbesondere wenn der Hund zu viel leidet oder seine motorischen Fähigkeiten nie wieder herstellen kann, die Euthanasie des Hundes ist.

Es gibt natürlich auch Hilfsmittel, die es deinem Hund ermöglichen, sich trotz einer Lähmung der Hinterbeine weiterhin fortzubewegen. Es ist das Äquivalent des Rollstuhls bei Menschen. Man sollte jedoch bedenken, dass dein Hund inkontinent bleiben kann.

Zusammengefasst

  • Der Bandscheibenvorfall betrifft direkt die Wirbelsäule deines Hundes, und bestimmte Rassen sind anfälliger als andere.
  • Man unterscheidet 5 verschiedene Stadien der Erkrankung: Je weiter das Stadium fortgeschritten ist, desto hochgradiger ist die Lähmung deines Hundes und der Verlust des Gefühls in den betreffenden Extremitäten.
  • Die Tierärztin oder der Tierarzt kann das Vorhandensein eines Bandscheibenvorfalls mittels neurologischer Untersuchungen sowie CT-Scans oder MRTs erkennen.
  • In den Stadien 1 bis 2 sind eine medikamentöse Behandlung und eine schnelle Genesung möglich.
  • Im Stadium 5 ist eine dringende Operation notwendig. Die Genesung kann bis zu 6 Monate dauern und muss von einer physiotherapeutischen Rehabilitation begleitet werden. Bei der Entscheidung für eine Operation sollten alle Vor- und Nachteile abgewogen werden, um das Wohl des Tieres sicherzustellen.

Insgesamt ist die Gesamtheit aller Symptome ausschlaggebend, sowie der Rat eines Facharztes, um die geeignete Therapie eines Bandscheibenvorfalls (einer Discopathie) für deinen Vierbeiner zu wählen.

Artikel von
Überprüft von Ilka Fröhlingsdorf

Tiermedizinische Assistentin seit 10 Jahren

Diesen artikel teilen
mehr entdecken

Zum selben Thema ...