Warum kratzt sich mein Hund ständig?
Juckreiz ist ein unangenehmes Gefühl, das deinen Vierbeiner dazu bringt, sich zu kratzen, zu lecken oder zu beißen. Besonders an empfindlichen Stellen wie dem Bauch oder den Ohren kommt dies häufig vor. Allerdings lindert sein Verhalten den Schmerz nur vorübergehend. Vielmehr ist der Juckreiz ein Warn- und Schutzmechanismus für den Hund.

Warum kratzt und beißt sich mein Hund viel?
Es gibt viele Ursachen für Juckreiz, wir erläutern dir hier die häufigsten:
a. Parasiten: Flöhe und Milben
Juckreiz bei Hunden kann durch verschiedene Parasiten verursacht werden. Wenn dein Hund sich ständig kratzt, könnte ein Befall mit Flöhen oder Milben die Ursache sein. Auch wenn sich ein Hund ständig die Pfoten leckt, kann dies auf Parasiten hinweisen.
Demodex canis
Die Demodikose ist eine parasitäre Erkrankung, die durch die Milbe Demodex canis verursacht wird. Dank moderner Behandlungen ist sie selten, kann jedoch zu schweren Komplikationen führen, wenn sie unzureichend behandelt wird. Meist leiden betroffene Hunde unter Haarausfall.
Sarcoptes scabiei
Die Sarcoptes-Räude ist sehr ansteckend und kann auch Menschen betreffen. Sie wird durch die Milbe Sarcoptes scabiei verursacht, die unter der Haut Tunnel gräbt und starken Juckreiz sowie Hautverletzungen hervorruft.
Flöhe
Ein Flohbefall ist eine Hauptursache für Juckreiz bei kleinen Hunden. Einige Hunde reagieren allergisch auf den Speichel der Flöhe nach einem Biss, was Juckreiz, Rötungen und Hautirritationen verursacht. Ein wirksames Präparat zur Parasitenprophylaxe und regelmäßige Flohbehandlungen sind unerlässlich.
b. Hautinfektionen
Dermatophytose (Pilzinfektion)
Die Dermatophytose ist eine Pilzinfektion, die häufig bei Hunden auftritt. Sie wird durch Pilze verursacht, die als Dermatophyten bekannt sind, ist sehr ansteckend und kann auf Menschen und andere Haustiere übertragen werden. Die Symptome können variieren, aber meistens zeigen sich kreisförmige Hautveränderungen, Juckreiz, Krusten und Haarausfall.
Pyodermie (bakterielle Infektion)
Die Pyodermie ist eine häufige, nicht ansteckende bakterielle Infektion. Sie tritt auf, wenn sich ein Hund kratzt und dadurch Bakterien in die Haut eindringen. Pyodermie kann sich in Form von eitrigen Pickeln, Krusten oder haarlosen Stellen zeigen.
c. Allergien
Einige Hunde können allergisch auf Milben, Pollen oder bestimmte Nahrungsmittel reagieren. Die Symptome sind Rötungen, Pickel, Juckreiz und Hautveränderungen, vor allem im Gesichtsbereich, Pfoten, Bauch und Achselhöhlen – gelegentlich auch in der Leistenregionen
d. Stress und Angst
Das Kratzverhalten kann auch in Verbindung mit Zwangsstörungen stehen – besonders bei ängstlichen Hunden oder solchen, die sich langweilen. Zieh diese Möglichkeit in Betracht, wenn keine andere Ursache für den Juckreiz gefunden wird oder sich die Umgebung deines Hundes vor kurzem verändert hat.
e. Atopische Dermatitis: Mein Welpe kratzt sich überall
Die atopische Dermatitis ist eine chronische Erkrankung, die hauptsächlich Rötungen in Hautfalten hervorruft. Hunde, die genetisch für eine dünne und empfindliche Haut prädisponiert sind, können betroffen sein – oftmals bereits vor dem ersten Lebensjahr. Stress, Allergien und Parasiten sind Auslöser für Schübe der atopischen Dermatitis. Weitere Informationen findest du im Artikel: Atopische Dermatitis des Hundes: Symptome und Behandlungen.
Was sind die Symptome eines Hundes, der sich ständig kratzt?
Die Symptome sind vielfältig und können verschiedene Ursachen anzeigen. Ob sich ein Hund am Ohr juckt oder am Bauch: Diese Anzeichen helfen oft beim Feststellen der Ursache.
Hund kratzt sich ständig: Hausmittel als mögliche Lösung
Falls sich dein Hund ständig kratzt, können einige Hausmittel gegen Juckreiz vorübergehend Linderung verschaffen. Dazu gehören etwa verdünnter Apfelessig, reines Aloe Vera Gel, grüner Tee und Kokosöl. Auch wenn diese Lösungen hilfreich für einen Hund sind, der sich ständig kratzt, ersetzen sie keine tierärztliche Behandlung. 💙