Warum jault und bellt mein Hund nachts?
Dein Hund kann aus mehreren Gründen anfangen zu weinen oder zu jaulen. Es ist wichtig, die Ursache zu identifizieren, um das Problem zu beheben. Untersuche die Umgebung deines Hundes und den Kontext, in dem er zu weinen beginnt, um den Auslöser zu finden.
a. Mein Hund hat Schmerzen
Wenn dein Hund es nicht gewohnt ist zu weinen und plötzlich damit beginnt, kann dies auf akute Schmerzen hindeuten. Das gilt besonders, wenn ein alter Hund nachts weint. Achte sorgfältig auf jegliche Anzeichen einer Verletzung oder eines Stichs bei deinem Vierbeiner und gehe dabei vorsichtig mit ihm um: Auch der liebste Hund kann unter Schmerzen aggressiv werden.
b. Mein Hund fühlt sich allein
Manche Hunde leiden unter Trennungsangst. Ein Hund jault nachts, wenn er allein ist, weil die Trennung für ihn ein schwieriger Moment ist. Du kannst deinem Hund beibringen, allein und brav zu bleiben, indem du ihn im Haus von dir trennst und nur dann belohnst, wenn er nicht weint. Dies erfordert viel Geduld, wird aber das Leben deines Hundes viel angenehmer machen, wenn du nicht zu Hause bist.

c. Mein Hund möchte Aufmerksamkeit
Hunde sind soziale Tiere, die das Bedürfnis haben, mit anderen zu interagieren. Wenn das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit aufkommt, kann dein Hund anfangen zu weinen, um Zeit mit dir einzufordern. Um dieses Verhalten zu unterbinden, ist es am besten, ihm nur dann Beachtung zu schenken, wenn das Weinen vorbei ist und er sich beruhigt hat. So verknüpft dein Hund gemeinsame Momente mit dir mit einem ruhigen Verhalten.
d. Mein Hund ist ängstlich
Stress und Angst können durch die Umgebung übertragen werden, zum Beispiel durch unbekannte Außengeräusche. Manchmal jault ein Hund nachts wie ein Wolf, wenn er sich durch etwas bedroht fühlt. Einige Hunde sind von Natur aus oder durch vergangene Erlebnisse ängstlicher. Wenn dein Hund nachts plötzlich jault, könnte eine plötzliche Veränderung der Umgebung ihn gestresst haben. Um das Weinen zu beruhigen, solltest du deinen Vierbeiner beruhigen und ihm helfen, sich zu akklimatisieren.
e. Mein Hund hat Hunger, Durst oder muss raus
Das Weinen kann einfach ein Mittel sein, um ein Bedürfnis auszudrücken. Wenn dein Hund nachts mehrfach raus muss, kann das ein Grund für die Unruhe sein. Dieses Verhalten tritt auf, wenn dein Hund eine Weile nicht draußen war, seine Mahlzeit nicht zur gewohnten Zeit erhalten hat oder seine Wasserschale leer ist. Die Tränen sind dann oft mit Bewegungen verbunden: zur Futterschale bei Hunger oder zur Tür für den Spaziergang.
f. Dein Hund ist in der Pubertät
Auch die Flegelphase kann ein Grund sein, warum dein Hund nachts jault. Pubertät bedeutet für deinen Vierbeiner eine Zeit hormoneller Umstellungen und großer Unsicherheit. Das Gehirn wird umgebaut, was dazu führen kann, dass bereits Gelerntes vergessen wird und dein Hund emotionaler oder ängstlicher auf seine Umwelt reagiert. Dieses innere Chaos kann sich auch nachts durch Jaulen und Winseln äußern.
Hund jault nachts – was tun? Lösungen für erwachsene Hunde
Wenn dein Hund nachts unruhig ist und fiept, hängen wirksame Lösungen von der Ursache ab. Sie sollten an deinen Vierbeiner und seine Umgebung angepasst werden.
a. Etabliere eine Schlafroutine
Eine feste Routine kann deinem Hund helfen, sich an die Schlafenszeit zu gewöhnen. Die Gewohnheit wirkt beruhigend und verringert das Weinen, das mit Trennungsangst verbunden ist, da er versteht, dass diese Ruhephase nur vorübergehend ist.
b. Schaffe eine ruhige und komfortable Umgebung
Damit dein Vierbeiner nicht das Bedürfnis verspürt zu weinen, ist es wichtig, ihm einen komfortablen Raum zu schaffen. Sein Bereich sollte angenehm, ohne Zugluft und mit einer bequemen Liegemöglichkeit ausgestattet sein. Dies kann eine Ecke des Wohnzimmers sein, wo er auch Zugang zu Wasser hat. Wenn dein Hund draußen Zeit verbringt, sorge für einen komfortablen, windgeschützten Unterstand. Wenn dein kleiner Begleiter Angst vor Feuerwerken oder Gewittern hat, kannst du leise Musik spielen und dich zu ihm setzen, um ihn zu beruhigen.
c. Mach ausreichend Bewegung mit deinem Hund
Körperliche Betätigung am Abend ermüdet deinen Vierbeiner vor dem Schlafengehen. Wenn ein Hund nachts nicht schlafen kann, liegt es oft an aufgestauter Energie. Ein Spaziergang oder Spiele, bei denen sich dein Hund auspowern kann, sind ideal. Wenn er müde nach Hause kommt, wird er zu beschäftigt sein, um nachts zu weinen.
d. Stimuliere deinen Vierbeiner mental
Langeweile kann das Gefühl der Einsamkeit oder das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit verstärken. Dein Hund kann sich eine Weile allein beschäftigen, wenn er etwas zu tun hat. Mentale Anregung kann durch Kauspielzeug, mit Futter gefüllte Spielzeuge oder Intelligenzspiele erfolgen. Finde heraus, was am besten zu deinem Hund passt.
e. Vermeide störende Reize
Bestimmte Geräusche oder Handlungen können bei deinem Hund eine Erwartung auslösen. Das Klimpern von Schlüsseln oder das Anziehen deiner Schuhe kann die Vorstellung eines Spaziergangs hervorrufen. Das kann zu Enttäuschung und Weinen führen, wenn du gehst. Diese Reize können auch Trennungsangst auslösen. Gewöhne deinen Hund schrittweise an diese Geräusche, ohne tatsächlich auszugehen, um diese Verknüpfung aufzulösen.
f. Konsultiere eine Tierärztin oder einen Tierarzt für Verhaltensmedizin
Das Weinen kann schnell zu einem störenden Verhalten für dich werden und sich zu einer Verhaltensstörung bei deinem Hund entwickeln. Wenn dein Hund jault und bellt nachts, kann eine Fachperson helfen. Eine Tierärztin oder ein Tierarzt für Verhaltensmedizin kann die richtigen Fragen stellen, um die Ursache zu identifizieren und dir helfen, geeignete Lösungen zu finden.
Was tun, wenn ein Welpe nachts weint?
Ein Hundewelpe weint nachts oft, weil er sich in der neuen Umgebung allein oder überfordert fühlt. Das Problem lässt sich oft einfacher lösen als bei einem erwachsenen Hund, je früher man es angeht.
a. Beruhige den Welpen, indem du ihn in einem sicheren Raum platzierst
Schaffe deinem Welpen einen ruhigen Ort, an dem er sich wohlfühlt, zum Beispiel eine gemütliche Box. Wenn dein Welpe nachts in der Box weint, ist es wichtig, diesen Ort positiv zu gestalten. Lass ihn seine ersten Nächte dort verbringen, damit er sich daran gewöhnt. Der Raum sollte sicher sein, ohne Zugang zu Dingen wie Stromkabeln.
b. Die Abhängigkeit schrittweise reduzieren
Wenn dein Welpe die erste Nacht bei dir ist, ist Weinen normal. Um zu verhindern, dass der Welpe die ganze Nacht weint, gewöhne ihn langsam an das Alleinsein. Trenne dich tagsüber für kurze Zeit von ihm. Mit der Zeit kannst du diese Phasen verlängern. Wenn dein Welpe Trennungsangst zeigt, beginne mit kurzen Trennungen innerhalb des Hauses. Schließe die Tür zwischen euch. Öffne die Tür erst, wenn er aufhört zu weinen und wieder ruhig ist. Mit Geduld lernt dein Welpe, allein zu sein.
c. Halte eine regelmäßige Routine ein
Eine feste Routine gibt deinem Welpen Sicherheit. Wenn du in einem anderen Raum schläfst oder zu festen Zeiten das Haus verlässt, wird dein Welpe schnell verstehen, dass die Trennung nur vorübergehend ist. Auch eine Routine für Bewegung und mentale Stimulation ist wichtig, um seine Bedürfnisse zu erfüllen.
d. Ignoriere das übermäßige Weinen
Es ist normal, dass ein Welpe in einer frustrierenden Situation kurz weint. Wenn du jedoch auf jedes Weinen eingehst, lernt er, dass er damit bekommt, was er will. Es ist wichtig, übermäßiges Fordern zu ignorieren, damit er sich dieses Verhalten nicht angewöhnt.
Wie lange kann ein Welpe wimmern?
Die Dauer hängt vom Kontext und den angewendeten Lösungen ab. Wenn du ihm von Anfang an beigebracht hast, dass Weinen nichts nützt, kann das Verhalten in wenigen Tagen bis Wochen verschwinden. Wenn du jedoch nachgibst, wird er sehr lange jammern. Das Wichtigste ist, konsequent in der Erziehung zu sein und viel Geduld zu haben. Der Umgang mit Trennungsangst kann bei einem sensiblen Welpen Monate dauern. Hierbei kann die Unterstützung durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt für Verhaltensmedizin sehr hilfreich sein.
Ein wichtiger Hinweis: Nächtliches Jaulen als Ruhestörung
Es ist wichtig zu wissen, dass ein Hund, der nachts jault, eine Ruhestörung für die Nachbarn darstellen kann. Anhaltendes, lautes Bellen oder Jaulen während der gesetzlichen Ruhezeiten (in der Regel zwischen 22 Uhr und 6 Uhr) muss von der Nachbarschaft nicht geduldet werden und kann zu Konflikten führen. Das Problem anzugehen ist also nicht nur für deinen Seelenfrieden und das Wohlbefinden deines Hundes wichtig, sondern auch für ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis.