Atemzüge deines Hundes pro Minute: So erkennst du Normalität
Bevor wir auf die Probleme eingehen, ist es hilfreich zu wissen, was normal ist. Die Atemfrequenz deines Hundes ist ein wichtiger Indikator für sein Wohlbefinden. Um die Atemzüge deines Hundes pro Minute zu messen, solltest du einen Moment wählen, in dem er völlig entspannt ist oder schläft. Zähle, wie oft sich sein Brustkorb in 30 Sekunden hebt und senkt, und verdopple diese Zahl. Eine normale Atemfrequenz für einen gesunden, ruhenden Hund liegt zwischen 15 und 30 Atemzügen pro Minute. Ist die Frequenz dauerhaft höher, kann dies auf Atemprobleme beim Hund hindeuten.
Atemnot beim Hund erkennen: Ist es ein Notfall?
Echte Atemnot ist immer ein medizinischer Notfall. In einer solchen Situation ist schnelles Handeln von dir als Besitzerin oder Besitzer und von der Tierärztin oder dem Tierarzt entscheidend, damit dein Vierbeiner schnell wieder richtig atmen kann.
a. Wie macht sich Atemnot beim Hund bemerkbar?
Du kannst Atemprobleme beim Hund erkennen, indem du auf spezifische Atemnot Symptome achtest. Wenn dein Hund in Atemnot ist, zeigt er oft folgende Anzeichen:
- Er ist extrem unruhig.
- Sein Hals ist angespannt und überstreckt.
- Seine Schleimhäute (z. B. am Zahnfleisch) färben sich bläulich, was auf einen gefährlichen Sauerstoffmangel hindeutet.
Wenn du diese Symptome beobachtest, zögere keine Sekunde und kontaktiere sofort deine Tierärztin oder deinen Tierarzt, um dich auf den Weg in die Klinik zu machen. Dort kann dein Hund unter Sauerstoff gesetzt werden, um seine Atmung zu stabilisieren.
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b. Dein Hund ist kurzatmig, ohne sich anzustrengen?
Bei körperlicher Anstrengung oder bei Hitze ist eine erhöhte Atemfrequenz normal. Dein Hund hechelt dann mit offenem Maul, um seinen Sauerstoffbedarf zu decken oder seine Körpertemperatur zu senken. Außerhalb dieser Situationen sollte Kurzatmigkeit jedoch nicht auftreten, insbesondere nicht die Kurzatmigkeit im Ruhezustand. Dies könnte ein Anzeichen für ein ernsteres Problem sein. Auch wenn ein Hitzschlag plötzliche und intensive Atemprobleme verursachen kann, erklärt er keine wiederkehrenden Erstickungsanfälle. Dennoch ist es wichtig, wachsam zu sein, da mehrere gesundheitliche Probleme gleichzeitig vorliegen können.
Atemnot beim Hund: Was tun? Erste Hilfe bei Erstickungsanfällen
Wenn dein Hund Atemnot hat, weil ein Fremdkörper seine Atemwege blockiert, kannst du versuchen, Erste Hilfe zu leisten.
a. Öffne vorsichtig das Maul deines Hundes, um zu sehen, ob du das Objekt mit den Fingern oder einer Zange fassen und entfernen kannst.
b. Wenn das nicht gelingt, kannst du das Heimlich-Manöver anwenden. Stelle dich hinter deinen Hund, umschlinge seinen Bauch mit deinen Armen und übe mit deinen Händen ruckartigen Druck direkt hinter den Rippen aus, um das Objekt herauszustoßen.
c. Halte den Kopf deines Hundes nach unten, damit die Schwerkraft helfen kann, den Fremdkörper zu lösen.
d. Gib ihm feste, aber kontrollierte Schläge zwischen die Schulterblätter.
Wenn die Atemnot nicht durch einen Fremdkörper verursacht wird oder du ihn nicht entfernen kannst, musst du unverzüglich ein tiermedizinisches Notfallzentrum aufsuchen.
Mögliche Ursachen für Atemprobleme und komische Geräusche
Wenn dein Hund Atemprobleme hat und komische Geräusche macht, können die Ursachen vielfältig sein – von harmlos bis lebensbedrohlich.
a. Ein zu enger Kragen
Ein zu enges Halsband oder Geschirr kann die Luftröhre deines Hundes zusammendrücken und Erstickungsgefühle auslösen. Als Faustregel gilt: Du solltest bequem einen Finger zwischen Halsband und Hals deines Hundes schieben können.
b. Das obstruktive Syndrom bei brachyzephalen Rassen (BOSA)
Kurzköpfige Rassen wie die Französische Bulldogge sind bekannt für ihre Anfälligkeit für Atembeschwerden. Die Atemprobleme der Französischen Bulldogge sind oft auf das brachyzephale obstruktive Syndrom zurückzuführen. Eine häufige Anomalie sind verengte Nasenlöcher, die den Luftstrom behindern. Diese Art von Atemproblemen an der Nase führt dazu, dass der Hund beim Einatmen sichtbare Anstrengungen unternehmen muss. Die Behandlung ist oft chirurgisch, um die Atemwege zu erweitern.
c. Reverse Sneezing (Rückwärtsniesen)
Dieses Phänomen sieht dramatisch aus, ist für den Hund aber ungefährlich. Dein Hund macht dabei bei geschlossenem Maul schweineähnliche Grunzgeräusche. Diese entstehen durch einen Muskelkrampf im Rachenraum, oft ausgelöst durch eine Reizung (z. B. durch Staub oder Rauch). Du kannst die Nasenlöcher deines Hundes für einen Moment zuhalten oder seine Kehle massieren, um ihn zum Schlucken anzuregen. Die Anfälle enden meist von selbst und erfordern in der Regel keine Behandlung.
d. Eine kardiale Ursache: Das Lungenödem
Bei fortgeschrittenen Herzerkrankungen, die oft bei einem alten Hund Kurzatmigkeit verursachen, kann sich Flüssigkeit in der Lunge ansammeln (Lungenödem). Dies erschwert den Gasaustausch und führt zu einer erhöhten Atemfrequenz, Atemnot und im schlimmsten Fall zum Ersticken. Ein Lungenödem ist eine potenziell tödliche Pathologie, die eine sofortige tierärztliche Behandlung erfordert.
e. Der Trachealkollaps
Hierbei verliert die Luftröhre ihre Stabilität und flacht ab, was die Atmung behindert. Diese Erkrankung betrifft vor allem kleine Hunderassen. Besonders bekannt sind Zwergspitz Atemprobleme oder Chihuahua Atemprobleme im Zusammenhang mit einem Trachealkollaps, aber auch der Yorkshire Terrier ist häufig betroffen. Die Diagnose erfolgt über bildgebende Verfahren. Die Behandlung kann medikamentös und durch Anpassungen des Lebensstils (z. B. Gewichtsmanagement, Vermeidung von Aufregung) erfolgen.
f. Die Bronchopneumonie
Eine Entzündung der unteren Atemwege, verursacht durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten, kann ebenfalls zu schwerer Atemnot führen. Typische Symptome sind Husten, Nasenausfluss, Fieber und Apathie. Die Diagnose stellt die Tierärztin oder der Tierarzt durch Abhören und Röntgenaufnahmen.