Dein Hund hustet? Die häufigsten Ursachen und was du jetzt tun solltest

Wenn dein Hund aber viel hustet oder der Husten über längere Zeit anhält, kann das ein Anzeichen für eine zugrunde liegende Krankheit sein. In diesem Fall sollte die Ursache schnell gefunden und behandelt werden. In diesem Artikel schauen wir uns die Hauptursachen für Husten bei Hunden an und erklären dir, was du tun kannst, wenn dein Hund hustet.

Wenn du bemerkst, dass dein Hund hustet, ist das erstmal kein Grund zur Panik. Husten ist ein natürlicher Abwehrreflex des Körpers.

Zusammenfassung

Wenn du bemerkst, dass dein Hund hustet, ist das erstmal kein Grund zur Panik. Husten ist ein natürlicher Abwehrreflex des Körpers.

Wie hört sich Husten beim Hund an und was ist es genau?

Für Besitzerinnen und Besitzer ist es nicht immer leicht, einen Husten zu erkennen, obwohl er ein häufiges Symptom bei vielen Erkrankungen ist. Es ist wichtig, ihn von anderen Geräuschen zu unterscheiden.

mon chien tousse et crache

Der typische Husten beim Hund ist ein sehr lautes und oft trockenes Geräusch. Er ist gekennzeichnet durch ein tiefes Einatmen, gefolgt von einer plötzlichen, krampfartigen Kontraktion der Ausatemmuskeln, um Partikel aus den Atemwegen zu schleudern. Du siehst dabei oft eine heftige und wiederholte Bewegung seines Brustkorbs. Häufig wird der Husten von lauten Schluckgeräuschen begleitet. Manchmal hustet ein Hund auch komisch oder es klingt, als ob der Hund röchelt und hustet.

Dieses Geräusch darf nicht mit anderen respiratorischen Symptomen verwechselt werden:

  • Niesen: Ein Ausstoßen von Luft durch die Nase.
  • Übelkeit oder Erbrechen: Hier wird Mageninhalt ausgewürgt.
  • Rückwärtsniesen: Ein schnelles, lautes Einziehen von Luft durch die Nase, das wie ein Ersticken klingen kann, aber meist harmlos ist.

Hund hustet: Die häufigsten Ursachen im Überblick

Die Ursachen, warum dein Hund hustet, sind vielfältig. Sie reichen von einfachen Reizungen bis hin zu ernsten Erkrankungen. Um herauszufinden, warum dein Hund hustet, ist es wichtig, die Ursachen zu kennen.

a. Atemwegserkrankungen und Infektionen

Zahlreiche Erkrankungen der Atemwege können dazu führen, dass dein Hund hustet. Sie können die Luftröhre (Trachea) oder die Lunge betreffen.

  • Erkrankungen der Trachea (Luftröhre)

    • Trachealkollaps: Hierbei handelt es sich um eine Verengung der Luftröhre, die besonders bei kleinen, übergewichtigen Hunden häufig vorkommt. Sie verursacht einen eher trockenen Husten. Typischerweise hustet der Hund bei Aufregung, nach dem Rennen oder bei körperlicher Anstrengung. Auch wenn der Hund hustet, wenn er auf dem Rücken liegt, kann dies ein Anzeichen sein.
    • Tracheitis (Luftröhrenentzündung): Dies ist eine Entzündung der Luftröhrenwand, die einen trockenen und wiederholten Husten auslöst. Sie kann durch das Einatmen von reizenden Substanzen wie Zigarettenrauch, Staub oder starken Düften entstehen und manchmal zu Asthma führen.
    • Zwingerhusten: Wenn dein Hund eine Tracheitis aufgrund von Zwingerhusten hat, kann diese zwischen 3 und 6 Wochen andauern. Diese Krankheit ist leicht zwischen Hunden übertragbar und kann durch Viren oder Bakterien verursacht werden. Manchmal hustet und niest der Hund dabei auch. Obwohl Zwingerhusten oft von selbst heilt, wird ein Besuch bei der Tierärztin oder dem Tierarzt empfohlen, um sekundäre bakterielle Infektionen auszuschließen.
    • Allergien: Auch eine Allergie kann dazu führen, dass dein Hund hustet. Ähnlich wie beim Menschen können Pollen, Hausstaubmilben oder Schimmelpilze die Atemwege reizen und einen chronischen, trockenen Husten auslösen. Wenn der Hund hustet und niest, kann dies ebenfalls ein Hinweis auf eine allergische Reaktion sein.
  • Erkrankungen der Lunge

    • Lungenentzündung (Pneumonie): Fortgeschrittene Lungeninfektionen lösen eher einen feuchten Husten aus, bei dem dein Hund auch durchsichtigen Schleim spucken kann.
    • Fremdkörper: Wenn dein Hund etwas eingeatmet hat, kann dies die Lunge schädigen und starken Husten auslösen. Es klingt dann oft so, als ob der Hund was im Hals hat und hustet.

b. Herzerkrankungen

Wenn dein Hund hustet, kann dies auch ein Anzeichen für Herzprobleme sein. Dies betrifft insbesondere ältere Hunde und bestimmte Rassen wie den Cavalier King Charles.

  • Herzinsuffizienz: Ein schwaches Herz kann dazu führen, dass sich Flüssigkeit in der Lunge ansammelt (Lungenödem). Diese Flüssigkeitsansammlung behindert die Atmung und führt zu schwerem Husten und geringer Belastbarkeit. Oft hustet der Hund nachts oder morgens stärker, weil sich die Flüssigkeit im Liegen ansammelt. Wenn dein Hund hustet und diese Symptome zeigt, solltest du sofort eine Tierärztin oder einen Tierarzt konsultieren.
  • Dirofilariose (Herzwurmerkrankung): Diese parasitäre Krankheit wird durch Mücken übertragen, vor allem im Mittelmeerraum. Die Würmer nisten sich im Herzen ein und verursachen langfristig Herzinsuffizienz und Atembeschwerden.

c. Spezifische Husten-Situationen und ihre möglichen Ursachen

Manchmal tritt der Husten nur in bestimmten Situationen auf.

  • Hund hustet nach Trinken oder Fressen: Wenn dein Hund immer nach dem Trinken oder nach dem Fressen hustet, kann das daran liegen, dass er zu hastig schluckt. Manchmal verschluckt sich der Hund oft und hustet, was auf eine Reizung der Speiseröhre oder im schlimmeren Fall auf eine Erkrankung wie einen Megaösophagus hindeuten kann.
  • Hund hustet beim Bellen: Dies kann auf eine bereits gereizte Luftröhre (Tracheitis) hindeuten, die durch die Anstrengung beim Bellen zusätzlich irritiert wird.
  • Hund hustet nach Narkose: Ein Husten nach einer Narkose ist nicht ungewöhnlich. Der Beatmungsschlauch (Tubus), der während der Operation in die Luftröhre eingeführt wird, kann die Schleimhäute reizen und für einige Tage einen leichten, trockenen Husten verursachen.

d. Husten beim älteren Hund: Chronische Alterskrankheiten

Bei älteren Hunden kann Husten auf chronische Krankheiten hinweisen. Neben der bereits erwähnten Herzinsuffizienz ist auch Krebs eine mögliche Ursache. Lungentumore können auf die Atemwege drücken und einen trockenen, hartnäckigen Husten verursachen. Wenn dein Hund schwer und anhaltend hustet, die ganze Zeit, ist eine medizinische Untersuchung unerlässlich.

Mein Hund hustet – was tun? Ein Leitfaden

Wenn dein Mitbewohner ab und zu hustet, ist das oft harmlos. Hustet er aber stark oder wiederholt über längere Zeiträume, solltest du handeln. Doch was tun, wenn der Hund hustet?

a. Konsultiere deine Tierärztin oder deinen Tierarzt

Die wichtigste Regel lautet: Wenn du dir unsicher bist, gehe lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zur Tierärztin oder zum Tierarzt. Insbesondere wenn dein Hund lustlos wirkt, schwer atmet oder du Sekrete aus Mund oder Nase bemerkst, solltest du schnell handeln. Die Frage "Hund hustet, wann zum Tierarzt?" lässt sich also klar beantworten: bei anhaltenden, starken oder von weiteren Symptomen begleiteten Husten.

b. Gib keine Medikamente ohne medizinischen Rat

Wir raten dringend davon ab, deinem Hund eigenmächtig Hustenstiller oder andere Medikamente zu verabreichen. Ein ungeeignetes Mittel könnte die Situation verschlimmern oder starke Nebenwirkungen haben. Die richtige Behandlung sollte immer von einer Fachfrau oder einem Fachmann verschrieben werden.

c. Miss seine Temperatur und überwache seine Symptome

Während du auf den Tierarzttermin wartest, kannst du die Temperatur deines Hundes messen und die Farbe seiner Schleimhäute überprüfen (sie sollten rosig sein). Bereite dich auf die Untersuchung vor, indem du folgende Informationen sammelst:

a. Wann sind die ersten Hustensymptome aufgetreten? 

b. Wie regelmäßig und stark ist der Husten (z. B. kontinuierlich, gelegentlich, schwach, stark)? 

c. Welche Art von Husten ist es (trocken oder feucht)? 

d. Wann tritt der Husten auf (nachts, tagsüber, bei Aufregung, nach dem Trinken)? 

e. Gibt es zusätzliche Symptome wie Appetitlosigkeit oder Trägheit? 

f. Sind Vorerkrankungen, insbesondere Herzprobleme, bekannt?

Diese Beobachtungen helfen der Tierärztin oder dem Tierarzt, die richtige Diagnose zu stellen. Manchmal ist es auch von Vorteil, den Husten zu filmen und dem Tierarzt zu zeigen.

Welches Medikament hilft, wenn der Hund hustet?

Je nach Ursache des Hustens kann die Tierärztin oder der Tierarzt verschiedene Behandlungen empfehlen:

a. Antibiotika:

Bei einer bakteriellen Infektion, wie sie oft bei Zwingerhusten als Sekundärinfektion auftritt. 

b. Entzündungshemmer:

Um Entzündungen in den Atemwegen zu lindern. 

c. Parasitenbehandlung:

Bei einem Befall mit Herzwürmern ist eine spezielle antiparasitäre Behandlung notwendig. 

d. Umweltanpassung:

Die Reduzierung von Reizstoffen wie Rauch, Staub oder starken Düften kann helfen, den Husten zu lindern. 

e. Luftbefeuchter:

Besonders bei trockenem Husten kann ein Luftbefeuchter + Inhalation Linderung verschaffen. 

f. Ruhe:

Eine ruhige und entspannte Umgebung unterstützt die Genesung deines Hundes.

Befolge immer die Anweisungen der Tierärztin oder des Tierarztes und beobachte deinen Hund genau, um jede Veränderung seines Zustands mitteilen zu können.

Zusammengefasst

  • Husten ist ein wichtiger Abwehrreflex, aber wenn dein Hund hustet und dies anhält, sollte die Ursache geklärt werden.
  • Die Ursachen sind vielfältig und reichen von harmlosen Reizungen über Infektionen wie Zwingerhusten bis hin zu ernsten Erkrankungen wie Herzproblemen oder Tumoren.
  • Achte genau darauf, wie sich der Husten deines Hundes anhört und wann er auftritt – das liefert wichtige Hinweise auf die Ursache.
  • Wenn der Husten stark ist, länger andauert oder von weiteren Symptomen begleitet wird, zögere nicht, eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufzusuchen.
Artikel von
Überprüft von Ilka Fröhlingsdorf

Tiermedizinische Assistentin seit 10 Jahren

Diesen artikel teilen
mehr entdecken

Zum selben Thema ...