Warum hat meine Katze Krusten auf der Haut?
Eine Katze kann Krusten hinter dem Ohr, in der Nase, an den Augen, am Hals, auf dem Rücken und an anderen Stellen ihres Körpers haben. Die Ursachen können unterschiedlich sein.
a. Allergien
So wie Menschen können auch Katzen allergisch auf Nahrungsbestandteile, Haushaltsprodukte, Parfums, Pollen, Staub oder Flohbisse reagieren. Diese Überempfindlichkeiten können auslösende Faktoren für Hauterkrankungen bei Katzen sein.

b. Probleme mit dem Hautimmunsystem
Ekzeme oder atopische Dermatitis
Atopische Dermatitis ist ein Ungleichgewicht des Immunsystems mit genetischer Veranlagung und kann durch Umweltfaktoren verstärkt werden. Sie tritt oft zusammen mit Asthma und Ohrentzündungen auf.
Die Krankheit verursacht Juckreiz sowie rote, nässende Läsionen mit oberflächlichen Krusten. Die Läsionen treten vor allem in Falten, am Bauch, Kopf und an den Beinen auf.
Miliare Dermatitis
Miliare Dermatitis ist eine Reaktion der Haut, die meist mit Flöhen und allergischen Reaktionen auf ihre Bisse verbunden ist. Sie zeigt sich durch kleine erhabene Krusten auf dem Rücken und im Halsbereich.
Eosinophile Dermatitis
Eosinophile Dermatitis ist eine Hauterkrankung, die durch ein Immun-Ungleichgewicht mit genetischer Prädisposition verursacht wird und durch Umweltfaktoren verschärft werden kann.
Der Verlauf ähnelt dem der atopischen Dermatitis, aber die betroffenen weißen Blutkörperchen sind andere. Die eosinophile Dermatitis entwickelt sich über die Zeit. Die Symptome sind:
Diese Läsionen können begleitet sein von Verdauungsproblemen, Asthma, Müdigkeit und übermäßigem Speichelfluss.
c. Katzenakne
Wie Menschen können auch Katzen Akne bekommen. Eine übermäßige Talgproduktion führt zu Mitessern und Läsionen, die unter dem Kinn zu Krusten werden können.
d. Parasiten (Milben, Flöhe, Zecken usw.)
Parasitenkrankheiten sind häufig bei Katzen – vor allem:
- Ohrräude
- Flohbefall
- Demodikose
- Leishmaniose
Die Parasiten nisten sich im Fell ein, was Juckreiz und Hautentzündungen verursacht.
Hat meine Katze Milben? Wenn du dir diese Frage stellst, dann solltest du auf Hautveränderungen und ihr Verhalten achten. Schüttelt sie oft ihren Kopf oder juckt sie sich exzessiv, dann kann dies auf einen Befall deiner Katze durch Hautmilben hinweisen.
e. Virale Hautinfektionen
f. Bakterielle Hautinfektionen (Pyodermien)
Pyodermien sind bei Katzen seltener als bei Hunden, was am sauren pH-Wert ihrer Haut liegt. Dennoch stellen sie eine Komplikation dar, die durch sämtliche Hautläsionen entstehen kann. Sie sind meist oberflächlich, können aber tiefer gehen, wenn sie unbehandelt bleiben.
g. Pilzinfektionen der Haut
Die wichtigste Pilzinfektion bei Katzen ist die DermatophytoseoderRingelflechte. Sie betrifft vor allem Kätzchen oder Katzen, die in Gemeinschaft leben. Grundsätzlich verursachen Pilzinfektionen keinen Juckreiz, anders als Allergien oder Parasiten.
h. Stoffwechselerkrankungen
Einige stoffwechselbedingte Krankheiten können Juckreiz verstärken und übermäßiges Lecken auslösen, wie etwa Hyperthyreose und Verdauungslymphome.
i. Stress und Angst
Stress und Angst können Katzen betreffen – besonders dann, wenn sie nicht in größtmöglicher Harmonie leben. Dieses Unwohlsein kann sich in wiederholtem Verhalten wie übermäßigem Putzen zeigen.
In einigen Fällen verletzen sich Katzen möglicherweise durch intensives Kratzen.
Wie unterscheiden sich Krusten und Schorf bei Katzen?
Während Krusten verhornte Hautzellen sind, handelt es sich bei Schorf um eine trocken aussehende Hautveränderung, die oft im Zusammenhang mit einer Wunde steht. Hat eine Katze schorfige Stellen im Fell, dann kann dies ein Indikator für Verletzungen sein.
Schorf solltest du bei deiner Katze nicht selbst entfernen, damit es nicht zu einer Entzündung oder einer Blutung kommt. Stattdessen solltest du deinen Tierarzt oder deine Tierärztin konsultieren. Er oder sie wird den Grund für den Schorf bei deiner Katze feststellen und ihn fachgerecht behandeln. Zudem wird er oder sie die passende Behandlung für die Ursache finden.
Wie behandelst du deine Katze mit Krusten?
a. Tierarzt oder Tierärztin aufsuchen
Wenn deine Katze Krusten hat, solltest du zuerst eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen. Sie oder er wird deine Katze untersuchen und Fragen zu ihrem Gesundheitszustand, Lebensstil und bisherigen Behandlungen stellen. Das hilft dabei, die Ursache der Krusten zu finden und die beste Behandlung auszuwählen.
Behandlungsoptionen sind:
- Medikamente zur Verringerung der Entzündung
- Parasitenprodukte
- spezielle Shampoos (wenn deine Katze sie toleriert)
- Antibiotika zur Bekämpfung bakterieller Infektionen
- antivirale oder antimykotische Medikamente bei virus- oder pilzbedingten Infektionen
- Schmerzmedikamente
b. Wunde desinfizieren und Kratzen verhindern
In der Wartezeit auf den Tierarzttermin kannst du die Wunden deiner Katze mit einem Antiseptikum wie Betadine, Biseptine oder Chlorhexidin desinfizieren. Das verhindert weitere Infektionen.
Falls vorhanden, kannst du eine Halskrause verwenden, damit deine Katze sich nicht kratzen kann und die Heilung gefördert wird.
c. Parasitenbehandlungen
Wenn die Krusten deiner Katze durch Parasiten verursacht wurden, ist es wichtig, eine Behandlung zu beginnen. Es gibt verschiedene Arten von Parasitenschutz, nämlich Tabletten, Pipetten, orale Flüssigkeiten oder Halsbänder. Sprich mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin, um die beste Behandlung auszuwählen.
Falls deine Katze allergisch gegen Flohbisse ist oder draußen umherstreift, empfiehlt es sich, sie dauerhaft vor Flöhen zu schützen. Vergiss bei einem Befall nicht, alle Haustiere und ihr Umfeld zu behandeln.
d. Hypoallergene Ernährung einführen
Sollte deine Katze eine Nahrungsmittelallergie haben, kann es notwendig sein, eine hypoallergene Ernährung zu probieren, die potenziell allergieauslösende Zutaten weglässt. Heutzutage bieten viele Marken hypoallergene Optionen an.
f. Angst reduzieren
Es gibt viele Anti-Stress-Produkte wie Pheromon-Diffusoren, beruhigende Sprays oder beruhigende Tabletten. Jede Katze reagiert jedoch unterschiedlich, daher könntest du verschiedene Produkte ausprobieren müssen, um das beste zu finden.
Achte auch darauf, dass deine Katze immer Zugang zu Futter hat, da eine Einschränkung sie stressen kann. Gegen Langeweile – eine weitere Stressquelle – helfen verschiedene Spielzeuge, hoch gelegene Plätze zum Ruhen und Beobachten sowie Zeit, die du mit deiner Katze verbringst.
Wenn du diese Maßnahmen versucht hast und die Angst deiner Katze immer noch besteht, dann konsultiere eine Tierverhaltensberaterin oder einen Tierverhaltensberater für individuelle Ratschläge und Lösungen, die zu deinem Fall passen.