Mein Hund hat Bauchschmerzen: Was tun?

Wenn dein Hund sich vor Schmerzen krĂŒmmt oder sich hinlegt, ohne sich zu bewegen oder zu fressen, könnte das besorgniserregend sein. Achte auf Symptome wie Erbrechen, Durchfall oder wenn er Gras frisst. Diese können zwar vorĂŒbergehend und harmlos sein, aber auch die ersten Anzeichen fĂŒr ernste Probleme, die eine schnelle Behandlung erfordern.

In diesem Artikel gehen wir darauf ein, welche Anzeichen du erkennen kannst, was die möglichen Ursachen von Bauchschmerzen sind und wie du am besten reagierst, wenn dein Hund darunter leidet.

Zusammenfassung

In diesem Artikel gehen wir darauf ein, welche Anzeichen du erkennen kannst, was die möglichen Ursachen von Bauchschmerzen sind und wie du am besten reagierst, wenn dein Hund darunter leidet.

Welche Symptome zeigen, dass dein Hund Bauchschmerzen hat?

Erkenne, ob dein Hund unter Bauchschmerzen leidet. Dabei zeigt er Schmerzen und hat möglicherweise auch Verdauungsprobleme. Hunde sind neugierig und erkundungsfreudig und neigen dazu, alles zu fressen, was ihnen appetitlich erscheint.

Aber ihr Verdauungssystem kann sich „wehren“, Ă€hnlich wie bei uns Menschen, wenn wir etwas Verdorbenes essen. Es kann vorkommen, dass er sich einen Tag unwohl fĂŒhlt, was sich jedoch von selbst bessert.In solchen FĂ€llen zeigen sich nur vorĂŒbergehende Verdauungsbeschwerden Wenn die Anzeichen jedoch lĂ€nger als einen Tag andauern und hĂ€ufiger auftreten, solltest du deinen Tierarzt oder deine TierĂ€rztin aufsuchen, um mögliche Ursachen abzuklĂ€ren.

Hier sind die sieben Hauptanzeichen, die du erkennen kannst:

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a. BlÀhungen oder Flatulenz

Wenn du feststellst, dass dein Hund mehr ĂŒbelriechende Gase ablĂ€sst als sonst, könnten Probleme mit seinem Verdauungssystem die Ursache sein.

b. Erbrechen

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Ein einzelnes, plötzliches Erbrechen ist oftmals nicht besorgniserregend. Wenn jedoch das Erbrechen ĂŒber mehrere Tage anhĂ€lt oder hĂ€ufig am Tag vorkommt, solltest du deine TierĂ€rztin oder deinen Tierarzt um Rat fragen. Man unterscheidet zwischen Regurgitation (ohne Bauchpressung) und Erbrechen.

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mon chien a mal au ventre

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c. Durchfall

Durchfall bedeutet eine Zunahme der HĂ€ufigkeit und Menge der Ausscheidungen sowie eine Abnahme ihrer Konsistenz. Dies kann ebenso ein Hinweis auf Darmprobleme sein.

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d. Verstopfung

Im Gegensatz zu Durchfall werden die Ausscheidungen in diesem Fall nicht korrekt ausgestoßen. Es kann schmerzhaft fĂŒr deinen Hund sein.

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e. Grasfressen

Dies ist ein leicht erkennbares Zeichen. Wir sind es gewohnt, Hunde Gras fressen zu sehen, um sich zu „reinigen“. Es ist normal, dass sie einige Grashalme konsumieren, um ihren Darmtransit zu fördern. Hunde sind jedoch keine Pflanzenfresser und sollten nicht im Übermaß davon fressen. Geschieht dies, könnte es auf Bauchschmerzen hinweisen, die tierĂ€rztliche Behandlung erfordern.

f. Gebetsstellung

Das ist eine besondere Position, bei der der Hund mit den Vorderpfoten zu Boden geht und das Hinterteil hebt. Es könnte ihm Linderung verschaffen, wenn er in dieser Position verweilt. Diese Position darf nicht mit einem kurzen sich Strecken verwechselt werden. Die Gebetsstellung des Hundes ist ein starkes Indiz fĂŒr Bauchschmerzen, insbesondere fĂŒr Schmerzen im oberen Verdauungstrakt.

g. Dein Hund mag nicht mehr fressen

„Anorexie“ (ein totaler Verlust des Appetits) oder „Dysorexie“ (eine Verminderung des Appetits) treten hĂ€ufig auf, wenn der Hund starke Bauchschmerzen hat. Er fĂŒhlt sich unwohl, hat Schmerzen und selbst das Lieblingsfutter wird ihn nicht animieren. Das Überwachen der Nahrungsaufnahme ist hier besonders wichtig.

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Was verursacht Bauchschmerzen?

Es gibt einige GrĂŒnde fĂŒr Bauchschmerzen bei Hunden: Verdauungsprobleme (die die Organe des Verdauungstrakts betreffen) und Beckenprobleme (die die Geschlechtsorgane und Harnwege betreffen).

Zu den Verdauungsproblemen gehören:

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Verdauungsprobleme Mögliche Ursachen Symptome und Folgen TierÀrztlicher Notfall
Körperfremde GegenstÀnde
  • Verschlucken von Fremdkörpern wie BĂ€lle, Schnuller, TĂŒcher
  • Erbrechen, Bauchschmerzen, Niedergeschlagenheit
  • Ja
Infektiöse Ursachen
  • Wurminfektionen im Magen-Darm-Trakt oder virale Infektionen, die Durchfall verursachen (normal oder blutig)
  • RegelmĂ€ĂŸige Entwurmung nötig. Manche Viren sind harmlos, andere tödlich
  • Nein
EntzĂŒndung
  • Hepatitis, Gastritis, Pankreatitis, DarmentzĂŒndung durch ĂŒbermĂ€ĂŸige oder fettige Speisereste, oder ein zugrundeliegendes Problem
  • Schwere Bauchschmerzen, Bedarf an Versorgung
  • Ja
Vergiftung
  • Aufnahme von toxischen Substanzen (zum Beispiel Pflanzen, menschliche Medikamente, Haushaltsprodukte, Lebensmittel wie Schokolade)
  • Erbrechen, Durchfall, Notwendigkeit einer medizinischen Behandlung
  • Ja
Chirurgischer Notfall
  • Magendrehung-Syndrom (SDTE) oder Intussuszeptionen (DarmeinstĂŒlpung wie ein Strumpf)
  • AufgeblĂ€hter Bauch, Erbrechen, schwere Schmerzen, Bedarf an chirurgischem Eingriff
  • Ja

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Zudem gibt es die Beckenerkrankungen:

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Beckenerkrankungen Ursachen und Symptome
Nierenerkrankungen
  • Nierensteine (selten bei Hunden, hĂ€ufiger bei Katzen)
  • Akutes Nierenversagen (Erbrechen, Durchfall, Niedergeschlagenheit)
  • Chronisches Nierenversagen (Ă€hnliche Symptome wie bei akutem, aber ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum)
  • Pyelonephritis (schmerzhafte NierenbeckenentzĂŒndung, erfordert schnelles Handeln)
Uteruserkrankungen
  • GebĂ€rmuttervereiterung (Pyometra): GebĂ€rmutterentzĂŒndung mit Eiter, erfordert chirurgischen Eingriff, besonders bei nicht sterilisierten HĂŒndinnen
Blasenerkrankungen
  • BlasenentzĂŒndungen (Bauchschmerzen beim Urinieren)
Prostatitis
  • ProstataentzĂŒndung, hauptsĂ€chlich bei RĂŒden, die nicht kastriert sind, verursacht Bauchschmerzen

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Bei leichten Beschwerden kann eine sanfte Massage dem Hund bei Bauchschmerzen Erleichterung verschaffen. Wichtig ist dabei, behutsam vorzugehen und auf die Reaktion deines Hundes zu achten. Streiche mit leichtem Druck im Uhrzeigersinn ĂŒber den Bauch, um die Verdauung anzuregen und BlĂ€hungen zu lösen. Frage deine TierĂ€rztin oder deinen Tierarzt vorbeugend nach Techniken, die du zu Hause anwenden kannst – allerdings nur, wenn keine akuten oder schweren Symptome vorliegen. Bei Unsicherheit oder anhaltenden Schmerzen sollte stets ein Tierarzt aufgesucht werden.

Was kannst du deinem Hund fĂŒttern, wenn er Bauchschmerzen hat?

a. Kann ich ihm Spasfon geben? 

Auf keinen Fall! Medikamente fĂŒr Menschen sind nicht fĂŒr Hunde gedacht und können sehr gefĂ€hrlich sein. Auch wenn Spasfon fĂŒr Menschen harmlos erscheinen mag, sollte es auf keinen Fall an Tiere verabreicht werden.

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b. Wie weißt du, was du ihm geben kannst? 

Leichte Bauchschmerzen beim Hund lassen sich manchmal mit einfachen Hausmitteln lindern – allerdings nur, wenn keine ernste Ursache vorliegt. Viele denken direkt an Schonkost wie gekochtes HĂŒhnchen mit Reis oder geriebener Apfel, der den Magen beruhigen kann. Auch WĂ€rme in Form einer lauwarmen WĂ€rmflasche wirkt oft entspannend. Wichtig: Zeigt dein Hund zusĂ€tzlich Symptome wie Erbrechen, starkes Zittern oder Apathie, solltest du keine Zeit verlieren und einen Tierarzt aufsuchen. Hausmittel ersetzen keine medizinische Diagnose!

Wenn dein Hund unter Gastritis oder schwerem Erbrechen leidet und die TierĂ€rztin oder der Tierarzt bereits Verdauungspflaster empfohlen hat, kannst du diese, nach RĂŒcksprache, geben.

Es ist wirklich wichtig, keine eigenmĂ€chtigen therapeutischen Maßnahmen ohne RĂŒcksprache mit deiner TierĂ€rztin oder deinem Tierarzt zu ergreifen. Auch wenn es kostspielig erscheint, gibt es Versicherungen wie Dalma, die helfen können, sich um unerwartete Tierarztkosten zu kĂŒmmern.

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Zusammengefasst

  • Dein Hund zeigt ein ungewöhnliches Verhalten und Anzeichen von Verdauungsproblemen, wirkt wahrscheinlich unwohl und könnte Bauchschmerzen haben. Notiere eventuelle AuffĂ€lligkeiten und konsultiere deine TierĂ€rztin oder deinen Tierarzt.
  • Manche Bauchschmerzen sind absolute NotfĂ€lle. Zögere nicht, eine Tierarztpraxis zu kontaktieren, um Beratung und eine entsprechende Versorgung zu erhalten. Je lĂ€nger man wartet, desto schwerer könnte es werden, sich vollstĂ€ndig zu erholen.
  • Keine Menschenmedikamente fĂŒr Hunde geben — viele sind giftig und könnten den Zustand verschlimmern. Falls dein Hund jedoch chronisches Erbrechen hat und dir die TierĂ€rztin oder der Tierarzt Verdauungspflaster verschrieben hat, kannst du diese nach RĂŒcksprache verwenden.

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Artikel von
ÜberprĂŒft von Ilka Fröhlingsdorf

Tiermedizinische Assistentin seit 10 Jahren

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