Mein Hund ist inkontinent und kann seinen Stuhl nicht halten: Was sind die Ursachen?

Stuhlinkontinenz bei einem Hund ist eine Störung, die sich durch die Unfähigkeit auszeichnet, den Stuhlgang zu kontrollieren. Der Kot wird dann ungewollt ausgeschieden, was sowohl für den Hund als auch für dich und andere Hundebesitzer und -besitzerinnen sehr unangenehm sein kann.

Stuhlinkontinenz ist bei Hunden ein häufiges Problem und kann viele Ursachen haben. Hier erfährst du mehr.

Zusammenfassung

Stuhlinkontinenz ist bei Hunden ein häufiges Problem und kann viele Ursachen haben. Hier erfährst du mehr.

Was ist Inkontinenz bei Hunden?

a. Definition

Stuhlinkontinenz bei Hunden beschreibt die Unfähigkeit, den Kot zurückzuhalten. Sie kann in jedem Alter auftreten, ist jedoch bei älteren Hunden häufiger.

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b. Wie entsteht sie?

Stuhlinkontinenz kann durch Bewegungsprobleme des Rektums oder Nervenstörungen verursacht werden, die den Ausscheidungsprozess steuern.

Was sind die Symptome der Inkontinenz bei Hunden?

a. Mein Hund macht sein Geschäft im Haus

Ein häufiges Zeichen der Inkontinenz bei Hunden ist die unangemessene Entleerung im Haus. Vielleicht siehst du Pfützen auf dem Boden, nasse Flecken im Hundebett oder Kot an ungewöhnlichen Orten.

b. Mein Hund kann den Stuhl nicht mehr halten

Wenn dein Vierbeiner Stuhlinkontinenz aufweist, findest du vielleicht unkontrollierte Hinterlassenschaften an verschiedenen Stellen wie dem Boden, in seinem Korb oder sogar an ihm selbst. Das kann für Besitzer und Besitzerinnen besonders beunruhigend sein, da es den Hund belasten und die Hygiene im Haus erschweren kann.

Ursachen der Stuhlinkontinenz: Warum kackt mein Hund in die Wohnung?

Stuhlinkontinenz bei einem Hund kann viele Ursachen haben. Wenn dein Hund krank ist, könnte er Probleme mit der Kontrolle von Stuhl und Urin haben. In diesem Fall solltest du schnellstmöglich zu deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt gehen, um die Ursache zu klären und Behandlungswege zu finden. Ältere Hunde können Kontrollprobleme bei Blase und Darm haben, weil sie an Gesundheitsproblemen wie Arthritis oder neurologischen Störungen leiden.

a. Gesundheitliche Probleme

Darmfunktionsstörungen können bei Hunden zum Verlust der Stuhlkontrolle führen. Beispielsweise können das Cushing-Syndrom, Parkinson, eine Schilddrüsenunterfunktion und Harnwegsinfektionen Stuhlinkontinenz verursachen. Ist dein Hund plötzlich inkontinent, dann könnte eine neurologische Schädigung vorliegen. Sie verhindert, dass ein Vierbeiner die gewohnte Kontrolle über seine Schließmuskeln hat. Auch wenn ein Schließmuskel verletzt ist, besteht die Gefahr einer Inkontinenz.

Es kann passieren, dass dein Hund nach einer Analdrüsen-OP oder nach einer Kastration inkontinent ist. Dies ist normalerweise vorübergehend. Sollte die Inkontinenz jedoch von Dauer sein, dann könnte eine Schädigung der Nerven oder eine Entzündung in Folge der OP vorliegen. Der Tierarzt oder die Tierarztin führt die entsprechende Behandlung durch, um die Stuhlinkontinenz bei deinem Hund zu beheben.

b. Neurologische Probleme

Neurologische Störungen können bei Vierbeinern ebenfalls Stuhlinkontinenz verursachen. Schäden an der Wirbelsäule, degenerative Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Hirntumore und Schlaganfälle sind einige Beispiele für neurologische Probleme, die dazu führen können.

c. Muskuläre Probleme

Muskelerkrankungen können ebenfalls zur Stuhlinkontinenz führen. Hunde, die Muskelverletzungen, -infektionen oder genetische Störungen wie Hüftdysplasie haben, können besonders anfällig sein.

Dein Hund ist inkontinent: Was tun?

Der erste Schritt ist es, mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt zu sprechen, um die Ursache der Inkontinenz deines Hundes herauszufinden und einen passenden Behandlungsplan zu machen.

Eine Hundekrankenversicherung kann dir helfen, die tierärztlichen Kosten zu decken. Die Behandlungsmöglichkeiten richten sich danach, was die Ursache der Inkontinenz ist und könnten Folgendes umfassen.

a. Medikamente 

Medikamente können zur Behandlung von gesundheitlichen Problemen wie Harnwegsinfektionen oder Prostataproblemen eingesetzt werden. Auch um die Blasen- und Schließmuskelkraft zu stärken, können Tabletten bei einem inkontinenten Hund eine Lösung sein.

b. Hausmittel und Homöopathie

Es gibt verschiedene Hausmittel, die inkontinenten Hunden helfen können. Dazu gehören:

  • Cranberrysaft
  • Kürbiskerne
  • Pflanzen wie Brennessel, Schachtelhalm und Goldrute
  • Naturjoghurt

Sie können den Harntrakt und die Darmflora stärken und deshalb durchaus wirksam gegen Inkontinenz beim Hund sein.

Die Gabe von Homöopathie kann bei einem Hund, der inkontinent ist, ebenfalls hilfreich sein. Bei der Wahl der passenden Globuli kommt es darauf an, die Ursache zu kennen. Leidet der Hund unter Harn- oder Stuhlinkontinenz durch nervliche Schäden oder entzündliche Reizungen, dann ist Causticum Hahnemanni in der Potenz D12 ratsam.

Ängstliche Hunde, die vor Aufregung Urin oder Stuhl verlieren, können mit Phosphorus in der Potenz D12 behandelt werden.

Zu bedenken ist bei Hausmitteln und Homöopathie gegen Stuhlinkontinenz bei Hunden aber, dass sie keine ärztliche Behandlung ersetzen. Der Besuch in der Tierarztpraxis ist bei einem bedenklichen Verlauf der Inkontinenz dennoch notwendig.

c. Operation 

Manchmal kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein, um Blockaden in den Harnwegen, Tumore oder anatomische Anomalien zu beheben.

Im Normalfall ist eine Stuhlinkontinenz kein Grund, einen Hund einschläfern zu lassen. Es sollten zunächst sämtliche Möglichkeiten der Behandlung der Stuhlinkontinenz beim Hund ausgeschöpft werden. Erst wenn die Ursache dafür, dass der Hund inkontinent ist, nicht zu finden oder zu bekämpfen ist und die Inkontinenz die Lebensqualität des Tieres erheblich beeinträchtigt, stellt die Euthanasie eine Option dar.

d. Ernährung

In einigen Fällen kann eine Ernährungsumstellung helfen, die Symptome der Inkontinenz zu verbessern. Deine Tierärztin oder dein Tierarzt kann Empfehlungen für eine spezielle Diät geben.

e. Rehabilitation 

Rehabilitationsprogramme können die Blasen- und Schließmuskelkraft deines Hundes stärken und somit seine Fähigkeit verbessern, Urin und Kot zu halten. Dazu gehören Übungen wie Kegel-Trainings und andere Methoden zur Stärkung der Beckenmuskeln.

f. Hilfsmittel 

Hundewindeln oder Hygieneeinlagen können helfen, den Urin- oder Kotverlust zu kontrollieren. Auch Hundetoiletten helfen dabei, Unfälle im Haus zu vermeiden.

Und was ist mit Harninkontinenz?

Die gleichen Gründe können erklären, warum ein Hund nachts ins Haus macht. Einer der häufigsten Gründe ist der Mangel an Training zur Sauberkeit. Wenn er nicht gelernt hat, sich draußen zu erleichtern, versteht er vielleicht nicht, dass er hinausgehen muss.

Ein weiterer Grund kann mit der Gesundheit zusammenhängen. Hat dein Hund eine Harnwegsinfektion oder andere Gesundheitsprobleme, dann könnte er öfter zur Toilette müssen und nachts Unfälle haben. Ältere Hunde können ebenfalls Blasenkontrollprobleme haben, was auch nachts zu Unfällen führt.

Ansonsten sei auch auf Stress und Angst hingewiesen. Wenn dein Hund gestresst oder ängstlich ist, könnte er ebenfalls Blasenkontrollprobleme haben und nachts ins Haus machen.

Zusammengefasst

  • Stuhlinkontinenz ist ein Problem, das sich durch die Unfähigkeit auszeichnet, den Stuhl zurückzuhalten, was für den Hund und seinen Besitzer oder seine Besitzerin zu großen Problemen führen kann.
  • Stuhlinkontinenz kann neurologische, anatomische oder funktionelle Ursachen haben. 
  • Typische Symptome sind laufende Stuhllecks, Kotspuren auf dem Boden oder dem Hund, was eine schleppende Hygiene, unangenehme Gerüche und Hautirritationen verursachen kann.
  • Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und kann Medikamente, chirurgische Eingriffe oder die Rehabilitation des Schließmuskels umfassen.
  • Hundebesitzerinnen und -besitzer sollten auch durch Training, spezialisierte Rehabilitation und den Einsatz von Zubehör helfen.
  • Ein Tierarztbesuch sollte so früh wie möglich stattfinden, um die genaue Diagnose und eine geeignete Therapie zu finden.
Artikel von
Überprüft von Ilka Fröhlingsdorf

Tiermedizinische Assistentin seit 10 Jahren

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