Hund beißt sich Pfoten wund: Ein zwanghaftes Verhalten?
a. Symptome, wenn der Hund zwanghaft an Pfote knabbert
Ein solches ungewöhnliches Verhalten kann jederzeit im Tagesverlauf auftreten: So kann es etwa sein, dass sich dein Hund nach dem Spaziergang an seinen Pfoten knabbert, während eines Nickerchens oder mitten im Spiel. Er neigt dazu, sich hinzusetzen oder hinzulegen, um an seinen Pfoten zu knabbern.
Dieses Verhalten wird in der Regel in Form von Anfällen beobachtet. Der Hund stoppt die Aktion, die er gerade ausführt, und beginnt, ununterbrochen an seinen Pfoten zu knabbern und zu lecken. Danach nimmt er wieder seine normalen Aktivitäten auf.
Wenn du diese Verhaltensweise nicht direkt beobachtest, können einige Anzeichen bei deinem Hund trotzdem darauf hinweisen:
- eine oder mehrere Pfoten sind sogar im Haus nass;
- eine oder mehrere Pfoten haben keine Haare;
- es treten Verletzungen an den Ballen auf;
- er kaut auf seinem Fell;
- er erbricht Haarknäuel.

b. Hund knabbert an Pfötchen: Grund zur Sorge?
Dieses Verhalten gilt als besorgniserregend, wenn es plötzlich und in starker Form auftritt. Wenn dein Haustier den Großteil des Tages damit verbringt und sich dein Hund seine Pfoten blutig knabbert, solltest du alarmiert sein.
Hier sind einige Situationen, bei denen kein Grund zur Sorge besteht:
- Der Hund knabbert an seinen Pfoten und leckt sie für ein paar Sekunden ohne große Intensität. Er tut dies beispielsweise, wenn er von einem Spaziergang zurückkommt oder bevor er ein Nickerchen macht. Es handelt sich dabei meist um die Körperpflege des Hundes oder eine schnelle Reinigung der Pfoten.
- Welpen neigen dazu, an ihren eigenen Pfoten zu knabbern, genauso wie sie es beim Spielen mit ihrem Schwanz tun. Sie tun dies meist aus Spieltrieb.🐾
Mein Hund beißt seine Pfoten, warum hört er nicht auf?
a. Die Ursachen von zwanghaftem Lecken und Knabbern der Pfoten
Hund knabbert an den Pfoten wegen Hautjuckreiz
Mehrere Gründe können Juckreiz an den Pfoten erklären:
- eine bakterielle Infektion oder Pilzinfektion: Die Ballen der Pfoten weisen Falten auf, in denen sich Feuchtigkeit, Schmutz und Krankheitserreger ansammeln können. Die Falten sind warm und feucht, weshalb sie gute Bedingungen für das Wachstum von Bakterien und Pilzen bieten. Diese Infektionen können Juckreiz verursachen, der dazu führen kann, dass dein Hund übermäßig an seinen Pfoten knabbert und leckt.
- Ein Insektenstich: Die Ballen, die den Boden berühren, sind gefährdet, auf Insekten am Boden zu treten. Stiche an den Ballen sind daher keine Seltenheit und verursachen sowohl Schmerzen als auch Juckreiz.
- Ein parasitärer Befall: Genauso wie alle anderen Körperteile können auch die Pfoten des Hundes von Parasiten befallen werden. Parasitäre Infektionen verursachen Juckreiz.
Hund knabbert an Pfoten wegen Verletzung
Bewegt sich dein Mitbewohner draußen oder drinnen fort, kann er sich verletzen: Wunden, Verbrennungen, scharfe Fremdkörper (Dorn, Glasscherbe oder Metallsplitter) im Ballen oder zwischen den Zehen. Diese Unfälle sind schmerzhaft. Wenn die Haut des Ballens trocken ist, reißt sie ein und verursacht Schmerzen. Das Tier versucht, sich durch intensives Lecken und Knabbern Linderung zu verschaffen. Beisst sich dein Hund an seinen Vorderbeinen oder Hinterbeinen, dann könnte dies auf eine Verletzung hinweisen.
Hund beißt sich in Pfoten aufgrund eines internen Problems
Der Schmerz oder der Juckreiz können auch tief drinnen im Gewebe der Pfoten entstehen. Die möglichen Ursachen sind:
- eine allergische Reaktion, die an den Pfoten in Erscheinung tritt: Nahrungsmittelallergie, Allergie gegen Flohbisse, atopische Dermatitis;
- die Entwicklung eines Tumors oder Abszesses an der Pfote
- Gelenkschmerzen: Entzündung und Arthrose;
- Knochenschmerzen: Fraktur
Eine ziemlich seltene erbliche Krankheit ist ebenfalls verantwortlich dafür, dass dein Hund an seinen Pfoten knabbert. Es handelt sich um das Akrale Mutilationssyndrom (AMS) des Hundes. Diese Störung ist eine Erkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft und eine Unempfindlichkeit der Pfoten verursacht. Der Hund beißt sich die Pfoten und fühlt keinen Schmerz, als ob er an einem Spielzeug knabbern würde. In diesem Fall sind die Pfotenverletzungen erheblich. Es kommt dabei oft vor, dass sich der Hund die Pfoten blutig knabbert.
Hund knabbert an Pfoten: Stress und andere psychische Probleme
Übermäßiges Knabbern und Lecken der Pfoten muss nicht unbedingt auf eine körperliche Erkrankung zurückgehen. Es kann sich um ein psychisches Problem handeln. Man spricht von einer Zwangsstörung. Solche Verhaltensweisen können bei negativen Emotionen wie Stress oder Langeweile auftreten:
- Der Stress: Wenn der Hund ängstlich ist, führt er häufig Ersatzhandlungen aus, um sich abzulenken und seinen Stress zu verringern. So fokussiert er sich auf das Knabbern und Lecken seiner Pfoten. Trennungsangst ist ein häufiger Auslöser dafür, dass ein Hund an seinen Pfoten knabbert. Er tut dies immer dann, wenn seine Besitzer oder Besitzerinnen nicht da sind. Das Verhalten wird nicht direkt beobachtet, doch weisen Anzeichen wie Verletzungen oder kahle Stellen an den Pfoten darauf hin.
- Die Langeweile: Wenn dem Hund langweilig ist, ist ihm jede Aktivität recht, um sich zu unterhalten. So vertreibt er seine Zeit, indem er an Gegenständen und sogar an seinen Pfoten knabbert...
b. Mögliche Komplikationen, wenn der Hund dauernd an Pfote knabbert
Wenn der Hund übermäßig an seinen Pfoten beißt und leckt, entstehen Hautläsionen. Diese bilden offene Stellen, durch die Bakterien eindringen können. Diese Sekundärinfektionen können sich zu einer Sepsis entwickeln und sind nicht zu vernachlässigende Komplikationen. Wie alle Wunden müssen auch Pfotenverletzungen gereinigt und bis zur Heilung geschützt werden. Die durch die Wunden verursachten Schmerzen können Schwierigkeiten beim Gehen verursachen.
Das übermäßige Knabbern ist ein Teufelskreis, da die durch Selbstverstümmelung verursachten Läsionen schmerzhaft sind und wiederumzu Knabbern führen.
Hund knabbert an Pfoten, was tun?
a. Der Tierarztbesuch
Wenn das Verhalten besorgniserregend wird oder sich dein Hund die Pfoten blutig knabbert, empfiehlt es sich, einen Tierarzttermin zu vereinbaren. Beim Besuch der Praxis wird die Tierärztin oder der Tierarzt Informationen über die Lebensumstände deines Hundes einsammeln, seine Ernährung, seine Lebensgewohnheiten und seine medizinische Vorgeschichte. Anschließend wird er oder sie eine allgemeine klinische Untersuchung durchführen und die Gliedmaßen des Hundes im Detail betrachten.
- Interne Krankheit: Falls die Tierärztin oder der Tierarzt ein internes Problem vermutet, weil der Hund winselt, wenn seine Pfote berührt wird, diese lahm ist oder eine Schwellung aufweist, kann er oder sie zusätzliche Untersuchungen wie ein Röntgen durchführen. Um deinen Hund zu entlasten, kann er oder sie Antibiotika oder Entzündungshemmer spritzen oder oral verabreichen.
- Psychologisches Problem: Wenn keine körperliche Krankheit diagnostiziert wird, steckt meist ein psychologisches Problem dahinter. So wird die Tierärztin oder der Tierarzt dir empfehlen, einen Termin mit einer Hundeverhaltenstherapeutin oder Hundeverhaltenstherapeuten zu vereinbaren.
Wenn sich dein Hund die Pfoten blutig geknabbert hat und er Verletzungen aufweist, wird die Tierärztin oder der Tierarzt diese sorgfältig desinfizieren. Es wird ein Verband um die betroffene Pfote angebracht, um weitere Knabbereien zu verhindern, bis die Wunden verheilt sind.
Es wird wahrscheinlich notwendig sein, vorübergehend eine Halskrause zu verwenden, damit der Hund nicht seinen Verband entfernt. Die Halskrause sollte mindestens so lange getragen werden, bis die Verletzungen geheilt sind. So lassen sich Komplikationen durch Sekundärinfektionen vermeiden. Der Tierarzt kann den Besitzer oder die Besitzerin dazu veranlassen, für einen Verbandswechsel zurückzukehren.
Nach dem Besuch der Tierärztin oder des Tierarztes kann je nach zugrundeliegender Ursache eine Behandlung verordnet werden:
- Nahrungsmittelallergie: hypoallergenes Ernährungsprogramm.
- Parasitenbefall: externes Antiparasitikum und Mittel gegen Juckreiz.
- Pfotenverletzungen: Desinfektionstücher und Verband, wenn der Besitzer oder die Besitzerin die Hautpflege zu Hause durchführen kann.
Die Tierkrankenversicherung Dalma kann dir dabei helfen, die tierärztlichen Kosten im Zusammenhang mit diesen Besuchen und Behandlungen zu übernehmen. Sie bietet einen wertvollen finanziellen Schutz, um sicherzustellen, dass dein vierbeiniger Freund die bestmögliche Versorgung erhält, ohne dass du dich um das Finanzielle kümmern musst.
b. Wie kann ich vermeiden, dass mein Hund an seinen Krallen knabbert und sich verletzt?
Der Hund neigt dazu, seine Pfoten aufgrund von Juckreiz (parasitärer, bakterieller oder pilzlicher Befall) oder Schmerzen (Fraktur, Masse) übermäßig zu beißen und zu lecken. Um das Risiko eines Parasitenbefalls zu verringern, ist es wichtig, alle Haustiere im Haushalt regelmäßig mit einem externen Antiparasitikum zu behandeln.
Hier sind einige Tipps, um die Ballen in gutem Zustand zu halten und optimale Hygiene zu gewährleisten:
- Reinigen und Trocknen der Pfoten des Hundes nach einem Spaziergang in feuchten Gebieten (Pfütze, Schwimmen).
- Regelmäßiges Überprüfen der Ballen auf Verletzungen oder Fremdkörper.
- Überprüfen auf Fremdkörper zwischen den Zehen des Hundes.
- Verwenden von Hundeschuhen, wenn die Ballen besonders empfindlich sind oder wenn eine Verletzung heilen muss.
c. Hund knabbert an Pfötchen: Verhaltensstörungen vorbeugen
Dein Hund knabbert an seinen Pfoten aufgrund eines psychischen Problems: Wir empfehlen, eine Hundeverhaltenstherapeutin oder einen Hundeverhaltenstherapeuten zu konsultieren. Darüber hinaus können bestimmte Veränderungen in der Umgebung des Hundes sein seelisches Unbehagen reduzieren:
- Bereichere den Lebensraum und den Alltag deines Hundes mit Beschäftigungsspielen. Auf diese Weise kann er sich von Angst und Langeweile ablenken, wenn seine Besitzerin oder sein Besitzer nicht da ist.
- Schaffe für deinen ängstlichen Hund eine ruhige und beruhigende Umgebung.
- Tägliche Spaziergänge und Aktivitäten helfen dabei, das Vertrauen zwischen dem Hund und dem Besitzer oder der Besitzerin zu verbessern und Langeweile zu bekämpfen.🐕